Das erste Sylvester ohne unsere lieben Verstorbenen

Jemanden zu verlieren auf welche Weise auch immer, ist eine furchtbare Erfahrung und in vielen Fällen sehr schwer oder gar nicht zu verkraften. Die quälende Frage nach dem warum bleibt unbeantwortet. Ob wir wollen oder nicht, unsere Lieben kommen nicht wieder.

Gerade die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel stellen erst recht eine der größten Herausforderungen dar. Gerade deshalb, weil wir diese Zeit der Liebe, Gemeinsamkeit und Geborgenheit stets mit unseren Lieben verbracht haben.

Du fühlst dich hilflos, verzweifelt, das Herz ist gebrochen und du bist unendlich traurig.

Ich möchte dir deshalb die Frage stellen: willst du dich so fühlen?

Der gesunde Menschenverstand sagt natürlich nein, will ich nicht! Es spricht gegen die menschliche Natur, sich schlecht zu fühlen.

Das sogenannte Herz hingegen Antwortet aus dem schweren Kummer heraus eher trotzig:

Nein – ich will mich so fühlen! Ich kann ja gar nicht anders. Wie könnte ich mich auch anders fühlen. Hey – ich hab den liebsten Menschen verloren, den ich an meiner Seite hatte! Ich vermisse diese Person – würde ich das nicht tun, dann würde ich sie nicht lieben. Und viele ähnliche andere Dinge mehr.

Ich möchte dir ein paar hilfreiche Gedanken mit auf deinen persönlichen Weg mitgeben, die in der Lage sein können, deine Sichtweise und die Art, wie du mit deiner Trauer umgehst, wohltuend zu verändern. Denn die Art, wie du trauerst, hast du selbst festgelegt. Ohne es zu wissen.

Behutsam und doch eindringlich möchte ich Dich nun begleiten auf dem Weg, Trauer mal aus einem völlig anderen Blickwinkel zu betrachten. Einem Blickwinkel, der deine jetzige Sicht auf die Trauer sanft erweitern und wohltuend verändern kann.

Viele Menschen die sich im Zustand einer Trauer befinden, versuchen zu lernen, mit der Trauer zu leben. Ein Prozess, der meiner Meinung und Erfahrung nach der verkehrte Weg ist. Warum? Nun – wer versucht, mit der Trauer zu leben, beginnt ohne es zu wissen, sämtliche grausame Gefühle die mit der Trauer einher gehen in das Leben zu integrieren. Was niemanden klar ist: wenn das Gehirn mal gelernt hat, diese traurigen Gefühle ins eigene Leben zu integrieren, dann hält das ein Leben lang. Dein Leben lang!

Und das glaube ich, willst du nicht wirklich!? Du weißt nur nicht, wie es anders geht. Das haben wir nie gelernt. Vom Tag unserer Geburt wurden wir mit unzähligen Verhaltensweisen ausgestattet und es wurde uns alles beigebracht um mit allen möglichen Situationen im Leben klar kommen zu können. Ob wir in bestimmten Situationen dann die möglichen Verhaltensweisen nutzen, sei mal dahin gestellt. Aber was Verlusterfahrungen angeht, haben wir kein Programm im Kopf, dass uns Möglichkeiten bietet mit Verlust sanft und sacht, wohltuend und angenehm umgehen zu können. Ganz einfach deshalb, weil auch unsere Eltern, Großeltern, die Kultur des Ortes in dem wir groß geworden sind als auch Kindergarten, Schule, Kirche, keinen Weg wissen, sich gesund mit Verlust auseinander zu setzen. Klingt spannend, nicht wahr?

Was aber haben wir vom Tag unserer Geburt gelernt im Umgang mit Verlust?

Schau her. Wir kommen als völlig neutrales Wesen auf die Welt. Ohne Verstand! Dazu ist es für dich vielleicht wichtig zu wissen, dass auf der Ebene des Verstandes das Bewertungssystem angesiedelt ist. Allerdings erst ab ca. dem 8. Lebensjahr!! Vorher bewertest du nichts! Vom Tag der Geburt bis ca. dem 8. Lebensjahr nehmen wir alles neutral auf. Vergleichbar als wie wenn du einen neuen PC kaufst und beginnst ihn zu formatieren. Der Arbeitsspeicher führt auf den Bit genau das aus, was du ihm beibringst, was du ihm programmierst! Keinen Bit weniger, aber auch keinen Bit mehr! Der Arbeitsspeicher hinterfragt nicht ob das, womit du ihn formatierst, richtig oder falsch ist. Er hat kein Bewertungssystem. So wie du bis zum 8. Lebensjahr.

Wie wirst du nun also selbst formatiert und als Wesen programmiert? Du nimmst alles neutral auf, wie alle Menschen um dich herum jemals mit Trauer umgegangen sind und nimmst das als einzigen Weg auf, um mit Verlust umzugehen. Ob du willst oder nicht. Genau so ist das geschehen. Alle Menschen in deinen kindlichen Jahren waren hilflos, verzweifelt, das Herz war gebrochen, u.s.w.

So hast du ohne es zu wissen gelernt, mit Verlust umzugehen! Deine Trauersoftware wurde erfolgreich installiert ….

Es ist noch gar nicht so lange her, als ich im Zuge meiner Arbeit am PC Probleme hatte mit einem integrierten Programm. Es lieferte ständig auf unerklärliche Weise verkehrte Werte. Ich bin fast verzweifelt, da ich mein Projekt nicht beenden konnte. In meiner Hilflosigkeit rief ich meinen ITler zur Hilfe, der sich auf eine mir befremdliche Weise in die Software vertiefte. Und irgendwo in dieser völlig komplexen Programmiersprache fand er ein paar verkehrte Zeichen und verdrehte „Formulierungen“.

Für mich als Laie auf diesem Gebiet war das zunächst mehr als verwirrend. Da mein ITler aber Profi ist, habe ich ihn mit vollsten Vertrauen meine Software reparieren lassen. Ich wußte ja schließlich nicht wie das geht. Damals – als das Problem auftrat.

Nun – nachdem er alles verkehrte gelöscht und richtig umprogrammiert hatte, funktionierte die Software exakt so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich konnte mein Projekt zu Ende führen und ich fühlte mich entspannt, friedlich und frei.

Wenn also die Art wie du trauerst wissenschaftlich betrachtet darauf zurückzuführen ist, wie du es von Kindheitstagen an gelernt hast, dann lass uns doch genau da beginnen bestimmte Sichtweisen zu beleuchten.

„Du hast keine Seele – Du bist eine Seele.

Du hast auch keinen Körper – Du bist in einem Körper beheimatet“

Bob Proctor

 

Beginnen wir mit der Person, die du verloren hast.

Zunächst glaube ich nicht, dass die Person, die verstorben ist, mit der Absicht gegangen ist, dich zu verletzen, dir weh zu tun oder gar mit der Absicht, dass du dich insgesamt so depressiv fühlst! Oder?

Der Tod kann auf viele verschiedene Arten eingetreten sein und ich weiß nicht, wie es in deiner persönlichen Erfahrung der Fall war. Bis auf seltene Fälle von Suizid (mit diesem Thema beschäftige ich mich in einem anderen Artikel), haben sich unsere lieben Verstorbenen nicht dafür entschieden zu sterben. Der Tod trat entweder plötzlich und unerwartet ein, kam durch schwere Krankheit oder war aus natürlichen Gründen des Alters eingetreten. In keinem Fall aber um dir mit Absicht eins rein zu drücken. Und trotzdem verhältst du dich so. Ist das nicht eigenartig?

Was denkst du würde sich die Person, die sterben mußte, sich wünschen, wie du weiter machen sollst? Ist es nicht so, dass sie sich wünschen würde, wieder einen Partner zu finden, das Leben zu genießen und weiter Freude zu erleben? Doch, das ist es, was sie uns sagen würden. Und dennoch ist es einfacher gesagt als getan.

Was denkst du was geschieht, wenn der Körper den Geist aufgibt?

Was denkst du geschah genau in dem Moment, als deine geliebte Person starb?

Und was genau ist eigentlich der Geist? In meinen Vorträgen und Coachings frage ich meine Klienten oft, was sie denken, was der Geist ist. Wir hören das ganze leben in verschiedenen Begebenheiten vom Geist. Jeder nickt zum Beispiel den Kopf wenn ich frage: Kennt ihr die alte Weisheit „Körper folgt Geist“? Und wenn ich dann frage, was der Geist ist, dann überlegen alle und ich hab Kaffeepause.

Der „Geist“ ist ein Wort, welches die Zusammensetzung des Bewußten und des Unterbewußten eines Menschen beschreibt. Im Bewußtsein is der Verstand angesiedelt in dem widerum unser Bewertungssystem beheimatet ist. Der Verstand ist menschlich und ist, wie oben beschrieben, ab ca. dem 8. Lebensjahr aktiv. Der Verstand ist um das Gehirn herum neurobiologisch vernetzt.

Das Unterbewußtsein hat, so die Wissenschaft, zentral im Gehirn seinen Platz und ist dort verbunden mit dem limbischen System, dem vegetativen Nervensystem. Daher auch Körper folgt Geist.

Das Unterbewußtsein hat eine Speicherkapazität von rund 20 Millionen Informationen zum selben Zeitpunkt und ist vollkommen Neutral! Es kann NICHT unterscheiden was gut und was schlecht für uns ist. Und dennoch führt es all die Programme aus, die wir im Gehirn abgespeichert haben.

Das spannendste am Unterbewußtsein ist jedoch, dass dort alle sogenannten Ressourcen zu 100% vorhanden sind, die uns befähigen, dass Leben zu genießen! Innerer Friede, innere Ruhe, Begeisterung, Freude, Mut, Zufriedenheit, Selbstwert, und unzählig viele andere Ressourcen. Sie sind ein Lebenlang 100% vorhanden!

Nur Programme, die wir ohne es zu wissen, selbst anlegen, verhindern den Zugriff auf dies von Natur aus gegebenen, w u n d e r vollen Ressourcen. So zum Beispiel verhindert auch deine persönlich, von dir festgelegte Art zu trauern den Zugriff auf einige dieser Ressourcen. Obwohl sie da sind und dir zur Verfügung stehen! Daher kannst du kannst du nicht wissen, dass du gesund trauern kannst. Mit dem Zugriff auf genannte Ressourcen einen Verlust zu erleben ist dir unbekannt und befremdlich. Ohne zu wissen wie gut dir das tun würde. Ohne zu wissen, dass du damit den Wunsch der geliebten Person erfüllen würdest, das Leben weiter zu Leben im Sinne des Verstorbenen!

Wenn nun der Moment des Sterbens stattfindet, verlässt also der Geist den Körper in dem man beheimatet ist. Oder anders ausgedrückt: Als der Moment des Sterbens bei der geliebten Person statt fand, auf welche Weise auch immer, verließ der Geist den Körper.

Da der Geist die Zusammensetzung des Bewußtseins (menschlich) und des Unterbewußtseins (von Natur aus gegeben) ist, trennt sich im Moment des Sterbens der Geist auf. Der Verstand, von dem du mittlerweile weißt, dass er in etwa ab dem 8. Lebensjahr aktiv und menschlich ist, stirbt mit dem Gehirn ebenfalls. Jegliche Ansichten, Bewertungen stellen ihre Aktivitäten sanft ein.

Das Unterbewußtsein, welches das Wesen eines Individuums darstellt, bleibt existent und verlässt ebenfalls sanft und sacht den Körper, in dem das Wesen des lieben Verstorbenen beheimatet war und ist nun Teil der universellen Energie, die uns alle umgibt und durch uns fließt. Jeden Moment unseres Lebens!

Die universelle Energie ist frei von jeglicher Zeitvorstellung. Sie ist durch und durch positiv. Das bedeutet, dass das Wesen deines lieben Verstorbenen beim verlassen des Zellsystems sich nun mitten in dieser Energie befindet und vollkommener Teil dieser Energie ist. Das Wesen, welches nach wie vor auf die gleiche Weise existent ist, wie es auch im Körper war, befindet sich nun im Zustand des reinen Friedens!!! Ohne die Fähigkeit bewerten zu können.

Der einzige Unterschied den es jetzt gibt ist, dass das Wesen der Person, die du so liebst, keinen Körper mehr besitzt mit Hilfe dessen das Wesen sich ausdrücken und kommunizieren konnte, wie wir Menschen es gewohnt sind.

Wenn unser Wesen etwas mitteilen möchte, was im Grunde rund um die Uhr statt findet (außer wenn wir schlafen) dann können wir die Arme und Hände unseres Körpers benutzen. Unser Wesen kann um sich auszudrücken und zu kommunizieren Sprache benutzen, die Stimme, der Klang der Stimme, die Geschwindigkeit mit der wir sprechen. Unser Wesen kann die Mimik zum kommunizieren nutzen um das Auszudrücken, was unser Wesen mitteilen möchte. All das, was uns so vertraut war.

Was wir im Grunde verlieren, ist das, was wir real sehen und anfassen konnten. Den Körper des Wesens unseres Liebsten.

Das Wesen ist nach wie vor auf die gleiche Weise existent. Nur hat es den Körper verlassen. Das Wesen der geliebten Person kann nun nicht mehr den Körper benutzen um zu kommunizieren. Kommunikation ist nun nur noch auf andere Weise möglich. Auf eine Weise, die dir vollkommen fremd ist. Wir willst du dir auch von jetzt auf nachher vorstellen könne, dass es dort, wo sich das Wesen des lieben Verstorbenen jetzt befindet, keine Zeit gibt. Keine Bewertung! Dort, auf der „anderen Seite“, inmitten der universellen Energie, existiert lediglich purer, reiner Friede. Dort befindet sich jetzt das Wesen deines lieben Verstorbenen! Diese Energie befindet sich überall! Um uns, durch uns und durch das gesamte Universums. Der Verstorbene kann jetzt quasi überall gleichzeitig sein. Nur eben ohne Bewertung! Das ist das schwerste, was es für uns Menschen zu verstehen gilt. Dort können die individuellen Wesen NICHT bewußt entscheiden auf uns aufzupassen. Das wäre eine menschliche Entscheidung, die aus der Verstandsebene käme. Das wäre der Liebe einen Wert beimessen. Das ist dort in der universellen Energie nicht möglich. Dort fließt die Liebe frei von jeglicher Wertung. Wir können uns als lebende Wesen nicht in geringster Weise vorstellen wir wundervoll es ist, sich im Zustand des reinen Friedens zu befinden. Einzig und allein aus dem Grund, was unser Bewertungssystem ständig aktiv ist.

Das Wesen der geliebten Person

Nun habe ich viel über das Wesen geschrieben. Doch was ist das Wesen eigentlich?

Es gibt viele Ausdrücke für das Wesen eines Menschen. Für mich ist das Wesen einer Person das, was wir spüren, wenn wir einem anderen Menschen gegenüber befinden und ohne, dass die Person irgend etwas sagt oder tut spüren wir, ob wir diese Person sympathisch finden oder auch nicht. In unserem Fall natürlich sympathisch. Wir spüren das Wesen eines Menschen durch die physikalische Natureigenschaft der Ausstrahlung!

Das Wesen eines Menschen ist geprägt durch die individuelle Liebe, die diese Person ausmacht.

Für mich persönlich ist das Wesen eines Menschen das Unterbewußtsein und auch die Seele. Im Grunde alles ein und dasselbe. Nur eben andere Worte.

Innerer Friede

Wenn es aber nun so ist, dass die geliebte Person, bzw. deren Wesen sich nun – auch jetzt gerade in diesem Moment – im Zustand des reinen Friedens befindet und Kommunikation jetzt nur auf andere Weise möglich ist, wie findet Kommunikation dann statt?

Zunächst möchte ich klar stellen, dass es sich bei der Kommunikation NICHT darum handelt, mit den Verstorbenen sprechen zu können, Antworten zu bekommen oder sonst der gleichen. Das ist NICHT möglich! Einzig und allein, da „auf der anderen Seite“ oder auf der „himmlischen Ebene“ KEINE Bewertung stattfindet. Eine Antwort auf eine von uns gestellte Frage, wäre schon eine Bewertung! Ich möchte, dass du das verstehst.

Nun – auch auf der himmlischen Seite (nicht auf einer katholischen, evangelischen, oder sonstiges) ist das Wesen des Verstorbenen existent. Und dieses besondere Wesen hat auch dort eine Ausstrahlung. Das Wesen ist auch dort erfüllt mit exakt der Liebe, die dir so vertraut ist!

Nun ist es wichtig, dass du selbst in einen für uns Menschen friedlichen Zustand kommst. Und diesen kannst du auf verschiedene Möglichkeiten erreichen.

Vorerst kann es hilfreich sein, die eigene Liebe zum Verstorbenen in der Gegenwartsform zu formulieren.

Oft neigt ein Trauernder dazu, sich so zu äußern: Ich habe dich doch so geliebt. Ohne es zu wissen beginnt man damit, die Liebe bereits als vergangen zu betrachten!! Also ist eins der wichtigsten Dinge, die du lernen solltest, all deine aktuellen Sichtweisen bezüglich der verstorbenen Person zu überprüfen und alles auf den Status „Gegenwart“ umzuformulieren, was von dir bereits als Vergangenheit formuliert war. Das mag eigenartig klingen, aber es reicht, wenn du einfach mal nur herausfindest, wie sich folgende Formulierungen unterschiedlich anfühlen:

Ich habe dich so sehr geliebt …

Ich liebe dich so sehr …

Banal, aber große unterschiedliche Wirkung. Richtig? Unter Anderem bestimmt die Art, wie du dich formulierst, die Art wie du deinen zukünftigen Weg erlebst! Ob du willst – oder nicht!

Auf welche Weise kannst du selbst nun zu innerem Frieden gelangen?

Eine der bewährtesten Möglichkeiten ist es, mit dem Wesen der geliebten Person zu sprechen. Das Wesen ist nach wie vor existent und ist durchaus in der Lage, das, was DEIN Wesen (NICHT die bewertende Sehnsucht aus dem Bewertungssystem) zum Ausdruck bringen möchte wahrzunehmen!

In meiner mittlerweile 25-jährigen Berufung als Bestattungsunternehmer und Entwickler des effektiven TrauerCoachings als geschützte Marke haben sich die von mir entdeckten „4 wohltuende Prozesse“ als mehr als zielführend und erfolgreich erwiesen. Ich stelle sie dir hier zur Verfügung und lade dich ein, diese exakt so nachzuvollziehen, wie ich sie dir vorschlage. Ich nutze die Art es zu erklären, wie ich es vor kurzem einer Klientin beschrieben habe:

Sprich mit ihm.

Sag ihm alles was du ihm sagen würdest wenn du die Chance gehabt hättest Auf Wiederseh‘n zu sagen!

Natürlich kommt keine Antwort.

Dafür wirst du aber etwas spüren können.

Vor allem wenn du mit einbindest, wie sehr du ihn geliebt hast und dich dafür bei ihm bedankst, welche Bedeutung er dir gab.

Dann sag auch wo du vlt mal nicht toll warst. Wo du ihn vlt versehentlich verärgert, enttäuscht, o.ä. hast – und bitte ihn um Verzeihung.

Warte ab was du spürst.

Am Ende, und wenn es nur die Tatsache ist, dass er so plötzlich die Biege gemacht hat, sag auch ihm an welcher Stelle er mal nicht so toll war. Dich verletzt oder enttäuscht hat.

Und wenn alles gesagt ist, gib ihm die vollkommene Absolution!

Sprichs genau so aus. Und warte was du spürst. Egal was du nach diesem intensiven Abschiednehmen spürst: atme ruhig und entspannt und geniesse das was du spürst. Es ist sein Wesen. Nach wie vor auf die gleiche Weise existent. Nur ohne den Körper in dem seine Seele beheimatet war!

 

Sicherlich ist es irgendwie befremdlich. Aber nur deshalb, weil du diese Erfahrung das erste mal in deinem Leben auf diese Weise machst! Du kannst vorher überhaupt gar nicht wissen, wie es dir dabei geht. Laß Dich überraschen.

Sobald du nach dem letzten Schritt der Absolution diese bestimmte Wahrnehmung spürst, ist es wirklich wichtig, dass du das genießt. Denn das ist der Moment, in dem du das Wesen des Verstorbenen spüren kannst. Die Art wie er jetzt kommunizieren kann! Und auch wichtig ist, dass du dich dann daran freust, das Wesen der Person spüren zu können. Mehr nicht.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du das Wesen deines lieben Verstorbenen spüren kannst. Ich kann dir leider nicht sagen, was du spüren wirst. Du bist ein Individuum. Das nimmt jeder anders wahr. Die einen berichten von einem auftretenden warmen Gefühl in der Herzgegend, andere wiederum berichten von einem auftretenden, vertrauten Geruch in der Wahrnehmung und auch ist es möglich, das Dein Körper sich irgendwie auf eine Weise anfühlt, die sich beruhigend anfühlt. Alles ist möglich!

Während du diese bestimmte Wahrnehmung aufrecht erhältst, kannst du das tun, was du dir heute vorgenommen hast. Stell keine Fragen an die Person, klage nicht wie sehr du leidest. Halte einfach das Angenehme Gefühl der neuen Kommunikation aufrecht und genieße es. Tatsächlich kann ein ruhiges Atmen dabei hilfreich sein.

In jedem Fall steht fest, dass (leider) niemand auf dieser Welt unsere lieben Verstorbenen zurückbringen kann. Damit müssen wir zurecht kommen, das müssen wir akzeptieren. Das können wir nicht beeinflussen. WAS wir aber beeinflussen können, ist die Art wie wir mit unserem Verlust umgehen. Und was auch feststeht ist, dass die Zeit die Trauernde oft dazu verwenden um sich mit dem zu beschäftigen, was eh nicht zu ändern ist, die gleiche Zeit ist, um neue Wege im Umgang mit dem Verlust zu gehen.

Die Entscheidung liegt immer bei dir selbst! Wenn aber der Wunsch des Verstorbenen ist, dass du lebst und weiter machst, dann dürfte die richtige Entscheidung ja klar sein. Alles andere wäre egoistisch. Nicht wahr? Und wie mein Trainer stets zu mir sagte: man muß auch mal wollen wollen!

Von Herzen wünsche ich Dir alles erdenklich Gute und Frieden für Dein Herz.

Dein

Thomas Sommerer
Der TrauerCoach

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