Die fehlende Grundprägung
Kommen wir Menschen mit Tod und Trauer in Berührung, reagieren wir mit diesem schweren Gefühl der Machtlosigkeit, Hilflosigkeit und Ohnmacht. Es fühlt sich an wie ein riesiges schwarzes Loch mitten in unserer Seele. Wir reden von Schock, wenn wir diese Emotion erleben. Man fühlt sich wie gelähmt, Richtungslos und die Welt um einen herum scheint plötzlich so sinnlos.
Der Grund dafür liegt in der Grundprägungsphase unseres Wesens verborgen, die im Zeitraum zwischen der Geburt und des Alters von etwa 8 Jahren liegt.
Vom Tag der Geburt lernen wir alles, was für unser Leben wichtig ist. Wir lernen laufen, sprechen, Hand geben, lesen, schreiben, Fahrrad fahren, u.v.m. Wir lernen was gut und schlecht ist, wie man sich zu benehmen hat und vieles mehr. All dies lernen wir durch die Verhaltens- und Denkweise unserer Eltern, Familie, der Kultur in der wir groß werden, der Schule, der Kirche, etc.
Da wir zur Zeit der Geburt noch kein bewertendes Bewußtsein haben (der Verstand eines Menschen ist erst im Alter von etwa 8 Jahren aktiv), hinterfragen wir all diese Denk- und Verhaltensweisen nicht, sondern nehmen Sie als die Wahrheit an und ahmen sie quasi nach und übernehmen Sie als festes „Programm“ in unser Leben.
Nun – das einzige, was wir NICHT lernen in der Grundprägungsphase ist der Umgang mit Verlust! Das lernen wir schlichtweg nicht. Kommen wir also in späteren Jahren mit Verlust in Berührung (das Ende der Schulzeit, das Ender der ersten großen Liebe oder im schlimmsten Fall der Verlust eines geliebten Menschen!) haben wir schlichtweg kein „Programm“, das uns Wege aufzeigt, wie wir uns jetzt verhalten sollen. Wege mit Verlust und des damit verbundenen Gefühls der Trauer und des Schmerzes fehlen uns vollkommen. Einzig aus dem Grund, da wir nie gelernt haben mit Verlust umzugehen!
Da wir nun keinen Weg haben, kein Muster, keinen Plan und kein Programm, reagieren wir mit Ratlosigkeit. Wir haben nicht im geringsten Antworten oder Möglichkeiten mit diesem „Schwarzen-Loch-Gefühl“ der Trauer umzugehen.
Als ich nun genau unter diesem Aspekt 2011 begonnen hatte zu erforschen, wie man sich dieses fehlende „Programm“ als erwachsener Mensch nachträglich „installieren“ kann, bin ich auf überraschende Ergebnisse gestoßen. Ergebnisse, die die Trauerarbeit revolutionieren sollten.
Dazu ist es in erster Linie wichtig zu verstehen, dass unser Gehirn in seiner ureigensten Form als Organ Funktionen aufweist, die auf Neurobiologischer Ebene statt finden. Funktionsweisen die unserem Gehirn als Naturgesetz mit auf unseren Weg des Lebens mitgegeben wurden. So nutze ich in meinen TrauerCoachings die Neurobiologie des Gehirns, um Fähigkeiten zu entwickeln, die Menschen dazu befähigen Wege und Möglichkeiten zu besitzen, um entspannt mit Verlust umgehen zu können.
Z. Bsp. ist es so, dass Neuronen im Gehirn unsere Verhaltensweisen steuern. Ohne es Bewußt zu wissen oder es gar willentlich zu wollen, programmieren wir unsere Verhaltensweisen selbst. Die Basis dazu bildet die Art, wie wir denken, dass die Welt da draußen funktioniert!
Neuronen steuern also unser Verhalten und haben eine bestimmte elektrische Aufladung, während Sie ein programmiertes Verhalten steuern. Parallel senden diese Neuronen Neurotransmitter / Botenstoffe in den Körper. Es sind genau diese Botenstoffe, die wir Menschen als Emotionen wahr nehmen. Jedes einzelne Gefühl, welches wir wahrnehmen, können wir allein deshalb spüren, da die Botenstoffe in Bewegung sind. Sie werden ja schließlich von den Neuronen in den Körper g e s e n d e t.
Im Umkehrschluss heißt das aber, dass wenn die Botenstoffe (die bekanntesten sind wohl Serotonin und Dopamin, die auch als Glückshormone bekannt sind) auf Grund dessen spürbar sind, dass sie in Bewegung sind, kann man im Grunde auch herausfinden WIE diese sich bewegen. Richtig.
Sie können sich vielleicht nun vorstellen, was geschieht, wenn ein vermeintlich unangenehmes Gefühl (ob schwach oder wie bei Erfahrungen mit Tod) welches eine bestimmte Bewegungsrichtung hat in die exakt entgegengesetzte Richtung bewegt wird.
Denn die Frage die dahinter steht ist, was das gegensätzliche Gefühl ist zu Machtlosigkeit, Hilflosigkeit; kurzum: Was ist das gegenteilige Gefühl der Trauer?
Die meist gegeben Antwort ist: innere Ruhe, innerer Frieden. Und genau das ist es, was man erreicht, wenn man die Biochemie der Botenstoffe durch das Ändern ihrer Bewegungsrichtung erreicht. Und ehe man es sich versieht, hat man ein Verhalten entwickelt, welches einen befähigt, gesund mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen zu können.
Dr. Richard Bandler, einer der führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet und Entdecker des NLP, hat unzählige mentale Techniken entwickelt, die in der Lage sind, das innere Erleben (die Art wie wir Menschen unsere Welt wahrnehmen) zielführend und wohltuend auszurichten.
Meine Ausbildung als Coach für verändernde Kommunikation habe ich über Trainer von Dr. Richard Bandler genießen dürfen und habe sämtliche, gelernte Techniken auf das Verhalten von Trauer übertragen und bereits bei vielen Menschen anwenden können.
Abschlußbemerkung:
Es geht NICHT darum eine Trauer „weg zu coachen“. Das ist völliger Unsinn! Es geht darum, Menschen dazu zu befähigen, dass sie dem Verlust eines geliebten Menschen mit einem Gefühl des inneren Friedens begegnen können! Mit dem wissenschaftlich fundierten Wissen, dass das Gehirn eines Menschen all unsere Wahrnehmungen in Zusammenhang mit unserer individuellen Bewertung abspeichert und auf diese Weise ein Verhalten und das damit verbundene Gefühl steuert, unterstütze ich Menschen, den beretis gepeicherten Prozess zielführend und wohltuend zu verändern. Ich bin mir selbstverständlich darüber bewußt, dass das einen verstorbenen Menschen nicht zurück bringt. Aber wenn es einen Weg gibt, ein Programm für den Umgang mit Verlust. Wenn es diese Möglichkeit gibt, liegt es am Trauernden selbst, dies Möglichkeit für sich zu nutzen oder nicht zu nutzen. Ich bin in jedem Fall lediglich eine Art Reiseleiter, der Sie binnen 1-2 Std. unterstützen kann, auf dieses wunderbare, tiefe Gefühl des inneren Friedens zugreifen zu können.
Copyright by Thomas Sommerer 2012
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